Derzeit erhält das UFO-Thema große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in den Medien. Das hat verschiedene Gründe und hängt nicht nur mit der momentanen Aufregung über chinesische Spionageballons und andere unidentifizierte Flugobjekte zusammen. Mit der hier vorgestellten Studie des Monats greifen wir das Thema auf, allerdings unter einer etwas ungewöhnlichen Perspektive. Eine Gruppe von Forschern hat untersucht, ob die durch die COVID-Pandemie veränderten sozialen Umstände wie der Lockdown und die erhöhten Angst- und Stresswerte in der Bevölkerung zu einer vermehrten Meldung von UFO-Sichtungen führte. Dies würde einer gängigen Annahme entsprechen, nach der in Krisenzeiten außergewöhnliche Wahrnehmungen und paranormale Glaubensvorstellungen in der Bevölkerung zunehmen.
Wie man in dem Aufsatz von Cockrell et al. lesen kann, hat sich die Anzahl der berichteten Sichtungen beim National UFO Reporting Center und dem Mutual UFO Network in dem untersuchten Zeitraum tatsächlich signifikant erhöht. Allerdings zeigen die Autoren, dass diese Erhöhung nicht auf die oben genannten Auswirkungen der Pandemie zurückgeführt werden können, sondern ihr andere Faktoren zugrunde liegen. An diesem Artikel kann man ersehen, wie leicht Missinterpretationen von Daten entstehen können, wenn geänderte Kontextbedingungen nicht hinreichend berücksichtigt werden.