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„Kriminaltelepathen“ und „Okkulte Detektive“: Zur Geschichte des Paranormalen in der badischen Polizeiarbeit
Die Überzeugung, dass sich Kriminalfälle möglicherweise mithilfe paranormaler Methoden aufklären lassen, besitzt eine erstaunliche Beharrlichkeit im geschichtlichen Verlauf.
Vor allem in den 1920er-Jahren gab es ernsthafte Überlegungen zur Integration solcher Methoden in den kriminalistischen Kanon. Einige der sogenannten „Kriminaltelepathen“ erlangten seinerzeit enorme Berühmtheit.
Der stets umstrittene Einsatz solcher „okkulten Detektive“ setzte sich in den Nachkriegsjahren fort und letztlich bis in die Gegenwart fort.
Das im Jahr 1950 gegründete Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene und vor allem sein Direktor Hans Bender standen zeitweise im Mittelpunkt dieser Debatten.
Der Vortrag vermittelt zunächst einen Überblick zur Geschichte dieser unorthodoxen Ermittlungsmethoden, die sich zwischen Polizei-, Wissenschafts- und Gesellschaftsgeschichte verorten lässt.
Zur Konkretisierung werden lokale und regionale Fälle aus Freiburg, dem Freiburger Umfeld und Baden vorgestellt.
Eine Aufzeichnung des Vortrags ist bei youtube zu finden:
Da draußen - Neue Entwicklungen in der SETI-, SETA- und UFO-Forschung
Tagungsflyer im PDF-Format
Detailliertes Informationsblatt im PDF-Format
Die öffentliche Aufmerksamkeit für das UFO-Phänomen besteht nun seit 75 Jahren, nachdem der amerikanische Pilot Kenneth Arnold am 24. Juni 1947 eine Formation von neun halbmondförmigen, flachen Objekten südöstlich von Seattle beobachtete. Seither erfährt es eine komplexe und auch wechselhafte Rezeption seitens der Öffentlichkeit und Wissenschaft. Geheime und öffentliche Untersuchungen, Verschleierungsmanöver und Verschwörungstheorien, spektakuläre Sichtungsberichte und eine Vielfalt von Erklärungshypothesen prägen die moderne Geschichte dieses Phänomens.
Die wissenschaftliche Anomalistik beschäftigt sich seit ihren Anfangszeiten mit dem UFO-Thema, da es aus dem Rahmen des durch die Mainstream-Forschung abgesteckten Forschungsfeldes herausfällt. Unter den „Consulting Editors“ der ersten wissenschaftlichen anomalistischen Fachzeitschrift, dem Zetetic Scholar, findet sich dementsprechend der Astronom und Ufologe J. Allen Hynek.
Das in Wellen auftretende Interesse an der Frage nach der Wirklichkeit hinter dem UFO-Phänomen hat derzeit wieder eine starke Phase. Dieses Mal ist nicht wie in den 1950er Jahren ein „Kalter Krieg“ dafür verantwortlich. Die in den letzten Jahren exponentiell zugenommene Zahl der entdeckten Exo-Planeten mit lebensfreundlichen Bedingungen hat die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit extraterrestrischen intelligenten Lebens stark verändert. Außerdem kam es erneut zu bislang ungeklärten Sichtungen von „unidentified aerial phenomena“ (UAP), die nicht nur in der UFO-Szene ernsthaft diskutiert werden. Mancherorts wird sogar von einem Paradigmenwechsel im öffentlichen Umgang mit dem UFO-Thema gesprochen. Anlass genug, ihm eine Tagung der Gesellschaft für Anomalistik zu widmen.
Die Tagung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, soll aber auch dem Austausch der Experten dienen. Sie findet in Präsenz statt, erlaubt aber auch die Online-Teilnahme.
Am Donnerstag, dem 2.6.2022, wird Dr. Ina Schmied-Knittel einen Online-Vortrag zu Fanny Moser, einer für die deutsche Parapsychologie bedeutenden Wissenschaftlerin und Förderin, halten. Der Vortragstitel lautet:
„Das heute Unmögliche ist die Wahrheit von morgen“. Über Leben und Wirken von Dr. Fanny Hoppe-Moser (1872–1953)
Beginn ist um 20 Uhr.
Dr. Fanny Hoppe-Moser ist die ältere von zwei Töchtern des berühmten Schaffhauser Unternehmers Heinrich Moser und dessen zweiter Ehefrau Fanny, geb. von Sulzer-Wart. (Ihre Schwester Mentona – später Kommunistin und Frauenrechtlerin – ist die Jüngere.) Geboren 1872, zählt Fanny Moser jun. zu den ersten Studentinnen an deutschen und Schweizer Universitäten. 1904 promoviert sie als eine der ersten Frauen in München mit einer zoologischen Arbeit und entwickelt sich in der Folgezeit zu einer recht renommierten Naturwissenschaftlerin mit Spezialgebiet Quallen. Ausgelöst durch ein einschneidendes spiritistisches Erlebnis und verstärkt durch private Krisen erfährt ihre Biografie in der Lebensmitte einen radikalen Wendepunkt. Moser lässt Quallen Quallen sein und befasst sich bis zu ihrem Lebensende mit okkulten und paranormalen Phänomenen, wobei sie zeitweilig bis zur Verzweiflung um deren wissenschaftlichen Nachweis und akademische Anerkennung ringt.
Eingebettet in zeitgeschichtliche sowie wissenschaftshistorische Kontexte will der Vortrag den bemerkenswerten Lebensweg einer interessanten Schweizerin und Wissenschaftlerin des 20. Jahrhunderts bekannt machen.
Der Vortrag wird über die Konferenzplattform Zoom stattfinden. Um als Nicht-GfA-Mitglied die Zugangsdaten zu erhalten, melden Sie sich bitte rechtzeitig bis spätestens 16:00 Uhr unter info@anomalistik.de an.
Am Donnerstag, dem 24.3.2022, wird Dr. Nicole Bauer einen Online-Vortrag zum Thema "Exorzismus" halten. Der Vortragstitel lautet:
"Exorzismus 2.0. Die (Re)Inszenierung von Besessenheit und Exorzismus in der römisch-katholischen Kirche"
Beginn ist um 20 Uhr.
Weiterlesen: Vortrag von Dr. Nicole Bauer in der GfA-Vortragsreihe
Am Donnerstag, dem 24.2.2022, wird Dr. Michael Nahm einen Online-Vortrag zum Thema "Terminale Geistesklarheit" halten. Es ist der zweite Vortrag in der neuen Vortragsreihe der Gesellschaft für Anomalistik. Beginn ist um 20 Uhr.
"Paradoxe Lichtblicke. Forschungsstand und gegenwärtige Entwicklungen rund um terminale Geistesklarheit"
Terminale Geistesklarheit bezeichnet das unerwartete Auftreten geistiger Klarheit kurz vor dem Tod bei Menschen, deren Bewusstsein oder Erinnerungsvermögen in der davorigen Zeit getrübt gewesen war. Besonders erstaunlich ist das Auftreten terminaler Geistesklarheit, wenn die Gehirne der betroffenen Menschen dabei durch neurologische Schädigungen in Mitleidenschaft gezogen worden waren, beispielsweise durch Schlaganfälle, Hirntumoren oder auch die Alzheimer’sche Erkrankung. In den letzten Jahren hat die Untersuchung terminaler Geistesklarheit insbesondere in der Alzheimer-Forschung zur Förderung von medizinischen Forschungsprojekten geführt, wovon man sich ein besseres Verständnis dieser Erkrankung sowie mögliche Therapieansätze erhofft. Hierbei wird allerdings zumeist von dem nahe verwandten Konzept der paradoxen Geistesklarheit gesprochen.
Weiterlesen: Vortrag von Dr. Michael Nahm in der GfA-Vortragsreihe