{slider Titelseite|closed}
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S. 7-20:
Wille und Hirn. Eine Neuinterpretation des frühen Bereitschaftspotentials im Libet-Experiment
Marc Wittmann, Han-Gue Jo, Thilo Hinterberger, Stefan Schmidt
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Zusammenfassung – Wir berichten von einer Serie von Experimenten mit dem berühmten Libet-Paradigma zur Frage des freien Willens. Die klassischen, oft replizierten Befunde dieses experimentellen Paradigmas zeigen, wie das aus dem EEG-Signal extrahierte Bereitschaftspotential deutlich vor der bewussten Entscheidung, zu handeln, beginnt. Dies wird häufig als Beleg dafür genommen, dass die scheinbar willentliche Handlungsinitiierung eine Illusion ist, da ihr unbewusst neuronale Vorbereitungsprozesse vorausgehen. Wir zeigen hier, wie das frühe Bereitschaftspotential durch Mittelung von spontanen oder aufgabenbedingten EEG-Fluktuationen entsteht. Diese spontanen Fluktuationen begünstigen zwar die Handlungsausführung, sind jedoch nicht notwendigerweise kausal an der Handlung beteiligt. Zudem deuten unsere Untersuchungen mit erfahrenen Meditierenden achtsamkeitsbasierter Praktiken darauf hin, dass diese sensitiver auf Phasenzustände der EEG-Fluktuationen reagieren.
Schlüsselbegriffe: Libet-Experiment – freier Wille – Achtsamkeit – Meditation – EEG{/sliders}
S. 21-46:
Anthropozentrische Transterrestrik. Zur Kritik naturwissenschaftlich orientierter SETI-Programme
{ln:Andreas Anton}, Michael Schetsche
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Zusammenfassung – Der Aufsatz setzt sich in kritischer Weise mit den impliziten naturwissenschaftlichen Grundannahmen der SETI-Programme auseinander. Dabei zeigt sich, dass die Axiome, auf denen das SETI-Paradigma basiert, in hohem Maße von teils unhinterfragten anthropozentrischen Vorannahmen geprägt sind. Dies gilt insbesondere auch für die projektierte Kommunikation mit außerirdischen Zivilisationen. In diesem Kontext müssen Erfahrungen aus der Menschheitsgeschichte bei der Dechiffrierung der Texte untergegangener Kulturen ebenso berücksichtigt werden wie grundsätzliche kommunikationstheoretische Überlegungen und existenzielle menschliche Ängste. Ohne die kritische Überprüfung der stillschweigenden Prämissen unserer bisherigen Suche nach außerirdischen Intelligenzen bleibt diese bis auf weiteres lediglich eine Suche nach einem Zerrbild unserer selbst.
Schlüsselbegriffe: SETI-Forschung – Anthropologie – außerirdische Zivilisationen – maximal Fremde – Kommunikation mit Aliens{/sliders}
S. 47-54:
Die Parapsychological Association, affiliiertes Mitglied der American Association for the Advancement of Science
E. Douglas Dean
S. 55-87:
Furchterregende Randzonen der Aufklärung: Skandalon Vampirismus
Peter J. Bräunlein
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Zusammenfassung – Zwischen 1724 und 1760 traten in den Grenzlanden des Habsburgerreichs Wellen einer bis dahin unbekannten epidemischen Krankheit auf: des Vampirismus. Aus entlegenen Dörfern Südosteuropas wurde über ungewöhnliche Todesfälle berichtet. Von nicht verwesenden Leichen war die Rede, und nach Angaben der dörflichen Bevölkerung stellten wiederverkörperte Geister ihren lebenden Verwandten nach und beraubten sie ihrer Lebenskraft. Es dauerte nicht länger als drei bis vier Tage, bis die Betroffenen tot waren. Durch die Bedrohung einer ansteckenden Seuche aufgeschreckt, entsandte die Kolonialverwaltung Offiziere und Militärärzte, die die Vorkommnisse untersuchen sollten. Bald schon machten Berichte und Zeitungsartikel die Runde, die die verblüffte europäische Öffentlichkeit über die unzeitige Wiederauferstehung der Toten unterrichteten. „Vampyrus Serviensis“, der serbische Vampir, wurde in akademischen Kreisen zu einer eingehend diskutierten Erscheinung, die so erst in den Rang einer Tatsache erhoben wurde. Dieser Aufsatz beschreibt das geopolitische Umfeld der Ursprünge des Vampirs in Habsburgischen Landen. Zweitens skizziert er die erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten, denen sich die Ärzte gegenüber sahen. Zum Dritten versucht er, die gelehrten Debatten nachzuvollziehen, die das Oxymoron der lebenden Toten im Zeitalter der Aufklärung hervorrief. Und viertens zeigt die Frühgeschichte des Vampirismus, dass es sich bei Geistern und Begegnungen mit Untoten nicht um abergläubische Überbleibsel einer prämodernen Vergangenheit oder um ein per se defizitäres Gegenmodell zur Aufklärung handelt, sondern um vertraute Begleiterscheinungen westlicher Modernität.
Schlüsselbegriffe: 18. Jahrhundert – Aufklärung – Lebenskraft – Militärärzte – Nachzehrer – Südosteuropa – ungewöhnliche Todesfälle – Untote – Unverwesbarkeit – Vampire – Wiedergänger{/sliders}
S. 88-109:
Die Macht der Schwarzen Sonne. (Ok)kulturelle Perspektiven auf die Nazi/SS-Esoterik
Eva Kingsepp
{slider Zusammenfassung|closed}
Zusammenfassung – Dieser Aufsatz diskutiert einige der verschiedenen Bedeutungen, die dem spirituellen Zentrum von Heinrich Himmlers SS in Wewelsburg, einschließlich des Symbols der Schwarzen Sonne, einem Bodenmosaik im Nordturm der Burg, zugeschrieben werden. Die Wewelsburg und in jüngerer Zeit die „Schwarze Sonne“ etablierten sich im Laufe der letzten Jahrzehnte als ein Kennzeichen für die Nazi-Esoterik oder den Nazi-Okkultismus – ich werde im Folgenden diesen Begriff benutzen – sowohl in der Populärkultur und in Teilen des westlichen esoterischen Untergrunds als auch in mehr oder weniger Nazi-freundlichen Kreisen.
Schlüsselbegriffe: Wewelsburg – Nazi-Okkultismus – ‚Occulture‘ – Erinnerungskultur – Mythos{/sliders}
S. 110-129:
Hans Driesch, der Vitalist. Zwischen Biologie, Philosophie und Parapsychologie
Stephan Krall
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Zusammenfassung – Hans Driesch (1867-1941) war vielleicht kein außergewöhnlicher Mensch in dem Sinne, in dem seine Zeitgenossen Max Planck (1858-1947) oder Albert Einstein (1879-1955) dies waren, aber er war ein besonderer Mensch. Wissenschaft war sein Leben und der Vitalismus als Idee und Philosophie seine Passion. Er wollte sich nicht in den Vordergrund drängen und war bereit, alle seine Thesen auch wieder zu hinterfragen oder hinterfragen zu lassen. Er entwickelte sich vom Biologen und Experimentator zum Philosophen, als den er sich während des Hauptteils seiner wissenschaftlichen Laufbahn verstand. Driesch hat das aber nie als Wechsel des Faches begriffen, sondern als die Verfolgung einer Idee mit anderen Mitteln. In diesem Beitrag geht es um den Menschen Driesch, um den Biologen Driesch und auch um den Philosophen und Parapsychologen Driesch. Aber hauptsächlich geht es um seine Idee des Vitalismus und die Entelechie als wirkendes Agens.
Schlüsselbegriffe: Hans Driesch – Biologie – Entelechie – Evolution – Vitalismus – Philosophie – Parapsychologie{/sliders}
S. 130-139:
Louis Favre und die Anomalialogie von Phänomenen
Renaud Evrard
S. 140-152:
Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen
Zum Aufsatz "Sargons Seeschlange" von Ulrich Magin, Zeitschrift für Anomalistik, 10 (2012), S. 237-255:
- Ulrich Magin: Seeschlangenbericht Sargons des Großen entdeckt
Zum Doppelheft der Zeitschrift für Anomalistik, 2-3, 2014:
- Wilhelm Kaltenstadler: Viele Anknüpfungspunkte für eigene Gedanken
Zum Aufsatz "Politische Ideologie vs. Parapsychologische Forschung. Zum Spannungsverhältnis von Marxismus-Leninismus und der Parapyschologie am Beispiel von DDR und UdSSR" von Martin Schneider und Andreas Anton und zu den sich anschließenden Kommentaren, Zeitschrift für Anomalistik, 14 (2014), S. 159-223:
- Wilfried Kugel: Nota bene
Die Autoren antworten:
- Martin Schneider, {ln:Andreas Anton}: Die westliche Parapsychologie als "Cold War Science"
Zum Aufsatz "Zur Klärung grundlegender Begriffe und Konzepte der Parapsychologie und verwandter Disziplinen" von Michael Tremmel und zu dem sich anschließenden Kommentar, Zeitschrift für Anomalistik, 14 (2014), S. 248-316:
- Wilfried Kugel: Post Scriptum
Der Autor antwortet:
- Michael Tremmel: Parapsychische oder Psi-Phänomene, Parapsychologie oder Paraphysik?
S. 153-158:
Tagungsbericht – Okkultismus im Gehäuse. Institutionalisierung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Paranormalen im 20. Jahrhundert im internationalen Vergleich
Michael Seelig
S. 159-169:
Tagungsbericht – Ein persönlicher Blick auf die 57. Jahrestagung der Parapsychological Association. Bericht über Synchronizität, Parapsychologie und Freundschaft
Ricarda R. Zöhn
S. 170-172:
Glosse – Lasst dicke Bücher um uns sein!
{ln:Gerd H. Hövelmann}
S. 173-208:
Rezensionen
- Günter F. Janßen (2014). Ließchens Wald
Rezensent: T.A. Günter - Stefan Schmidt (2014). Experimentelle Parapsychologie. Eine Einführung
Rezensent: {ln:Andreas Anton} - Bernd Stiegler (2014). Spuren, Elfen und andere Erscheinungen. Conan Doyle und die Photographie
Rezensent: {ln:Gerhard Mayer} - Douglas Selvage & Christopher Nehring (2014). Die AIDS-Verschwörung. Das Ministerium für Staatssicherheit und die AIDS-Desinformationskampagne des KGB
Rezensent: Florian G. Mildenberger - Andrea von Wilmowsky (2014). Segelfalter
Rezensentin: Ricarda R. Zöhn - Michael Butter (2014). Plots, Designs, and Schemes: American Conspiracy Theories from the Puritans to the Present
Rezensent: Alan Schink - Charis K. Skarlakidis (2012). Heiliges Licht. Das Wunder vom Karsamstag am Grab Christi
Rezensent: Wolfram Mandel - Edzard Ernst (2015). Nazis, Nadeln und Intrigen. Eine Autobiografie. Erinnerungen eines Skeptikers
Rezensent: Florian G. Mildenberger
S. 209-213:
Abstracts-Dienst/Literaturspiegel
{ln:Andreas Sommer}, {ln:Gerd H. Hövelmann}