Zeitschrift für Anomalistik 23-2 als PDF (4,6 MB)
Zeitschrift für Anomalistik 23-2 als PDF (komprimiert, 2,5 MB)
Themenheft
Extraterrestrial Intelligence and UAP
Questions, Discussions, Perspectives
herausgegeben von {ln:Andreas Anton}
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 258–269
DOI: 10.23793/zfa.2023.258
Editorial
{ln:Andreas Anton}
How Space is Getting Closer to Us
Wie der Weltraum uns näher rückt
Artikel im Volltext als PDF (englisch, S. 258–263)
Artikel im Volltext als PDF (deutsch, S. 264–269)
Hauptbeiträge
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 270–290
DOI: 10.23793/zfa.2023.270
Concordant Deviance: Commonalties of Unidentified Anomalous Phenomena (UAP) and Psi Phenomena
Michael Nahm
Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF
Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat die öffentliche und akademische Akzeptanz von Studien zu UFOs (unidentifizierte Flugobjekte) oder UAP (unidentifizierte anomale Phänomene) drastisch zugenommen. Noch vor 20 Jahren war es praktisch unmöglich, UAP in einem wissenschaftlichen Kontext zu diskutieren. Heutzutage berichten hochangesehene Medien in seriöser Terminologie über UAP und es wurden sogar wissenschaftliche Forschungsprojekte an Universitäten initiiert, um UAP zu untersuchen. Im ersten Teil dieses Aufsatzes rekapituliere ich wichtige Ereignisse, die diesen Einstellungswandel kennzeichnen. Im zweiten Teil hebe ich Ähnlichkeiten hervor, die UAP mit Phänomenen aufweisen, die traditionell im Rahmen der Parapsychologie untersucht werden. Zahlreiche Autoren haben bereits betont, dass diese Aspekte von UAP berücksichtigt werden müssen, um zu verstehen, was UAP sind und wie sie funktionieren. Im dritten Teil diskutiere ich, wie die Parapsychologie von diesem Einstellungswandel gegenüber UAP und den Faktoren, die seinen Fortschritt vorangebracht haben, profitieren könnte. Im vierten Teil spekuliere ich schließlich über theoretische Modelle, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines tieferen Verständnisses von UAP und parapsychologischen Phänomenen gleichermaßen dienen könnten.
Schlüsselbegriffe
Unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) – Unidentifizierte anomale Phänomene (UAP) – Parapsychologie – Psi-Phänomene – Theoriebildung
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 291–301
DOI: 10.23793/zfa.2023.291
Nietzsches Verbrüderung mit Außerirdischen – eine Projektion in den Himmel
Karim Akerma
Zusammenfassung
Nietzsche versteht sich als Überwinder des Christentums und der mit dieser Religion verbundenen Erlösungserwartungen und Heilsversprechen. In eigenen Worten, er philosophiere mit dem Hammer, um auf diese Weise neue und außerchristliche Wege für ein gelungenes Dasein zu schmieden. Zumindest an einer Stelle seines Werks scheinen Außerirdische an die Stelle des von ihm kritisierten christlichen Heilsversprechens zu treten. Man könnte dieser Konstellation folgenden Ausdruck verleihen: Nachdem Nietzsche den christlichen Gott an allen Ecken und Enden der Welt aufgespürt und ihn aus sämtlichen Weltgegenden vertrieben hat, ist ein vager Schatten dieses Gottes gleichwohl noch anwesend: als außerirdische Intelligenz. In diesem Gewand hat der aus dem Weltall verbannte Christengott freilich eine tiefgreifende Metamorphose hinter sich und ist kaum noch wiederzuerkennen. Er ist gleichsam nur noch ein blasser materieller Schatten seiner selbst. Doch weist Nietzsche diesem materiellen Schatten eine systematische Stelle zu, die es uns ermöglicht, ihn zugleich als eine extraterrestrische Wiederauferstehung des von Nietzsche totgedachten alten Gottes zu deuten. In seiner extraterrestrisch-materiellen Schwundstufe hat Gott das Attribut der Allmacht verloren. Was der Schwundstufe noch eignet, ist hingegen eine säkularisierte Form einstigen göttlichen Allwissens. Bei Nietzsche ist dieses Allwissen ausreichend, um uns Menschen ein Substitut für Erlösung zu bieten.
Schlüsselbegriffe
F. Nietzsche – Daseinsbejahung – Außerirdische – Opfer – Leid – Erlösung – Erkenntnis – E. v. Hartmann
Zeitschrift für Anomalistik 22 (2023), Nr. 2, S. 302–323
DOI: 10.23793/zfa.2023.302
UAP Research in Germany: Single Case Studies, Data Management, Understanding of “Strangeness”
{ln:Danny Ammon}, T.A. Günter, André Kramer, Hans-Werner Peiniger
Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF
Zusammenfassung
Unidentified Aerial/Anomalous Phenomena (UAP) sind in den letzten Jahren zum seriösen Forschungsgegenstand geworden. Jenseits der aktuellen Bemühungen von Einrichtungen der US-amerikanischen Regierung, der NASA und einigen Forschungsinstitutionen werden Daten über UAP schon seit vielen Jahrzehnten in privaten Forschungsorganisationen weltweit gesammelt. Insbesondere der Stand der Arbeiten in Deutschland ist international jedoch nur wenig bekannt. Der vorliegende Beitrag gibt den aktuellen Erkenntnisstand zu UAP wieder und listet Kernfragestellungen aus der Forschung auf. Am Beispiel der größten Forschungsorganisation in Deutschland, der „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens – GEP e.V.“, wird beschrieben, wie Laienforschung bzw. Citizen Science zur Bearbeitung dieser Kernfragestellungen beitragen kann. Die Durchführung von Einzelfallstudien zur Datensammlung, ein anforderungsgetriebenes Forschungsdatenmanagement sowie die theoretische Ausarbeitung grundlegender Definitionen zu „UAP“ sowie „Anomalien“ und „Strangeness“ werden dabei als Kernfaktoren für den Fortschritt in der UAP-Forschung identifiziert, für die zukünftig eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Institutionen erforderlich sein wird.
Schlüsselbegriffe
UAP – UFOs – Citizen Science – Einzelfallstudien – Forschungsdatenmanagement – Strangeness – Anomalien
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 324–352
DOI: 10.23793/zfa.2023.324
Das „UFO-Tabu” neu überprüft. Zum Zustandekommen von AAWSAP im parlamentarischen Prozess der USA
Ingbert Jüdt
Zusammenfassung
Die von Alexander Wendt und Raymond Duvall 2008 formulierte These von der Existenz eines „UFO-Tabus“ muss angesichts der sich seit Ende 2017 entfaltenden medialen und politischen Aufmerksamkeit für das UFO-Thema neu bewertet werden. Hierzu ist es hilfreich, die Vorgeschichte dieser „Disclosure“ zu untersuchen und zu rekonstruieren, wie es zustande kam, dass ein grenzwissenschaftliches Forschungsprojekt zwei Jahre lang aus Mitteln des amerikanischen Verteidigungshaushalts finanziert und weitere sechs Jahre als informelle Nebentätigkeit von Angehörigen des Verteidigungsministeriums fortgesetzt wurde. Als Schlüssel zum Verständnis dieses Vorgangs erweisen sich zwei Momente: erstens die Existenz eines die Grenze zwischen „Fringe“ und „Mainstream“ überspannenden Einflussnetzwerks, dem parlamentarisch erfahrene Akteure in zentralen Positionen im Haushaltsbewilligungsprozess des amerikanischen Kongresses angehörten, und zweitens eine thematische Schwerpunktverschiebung von paranormalen Forschungsgegenständen zur Artikulation eines „Leidensdrucks“ amerikanischer Marinepiloten, deren Begegnungen mit anomalen atmosphärischen Phänomenen innerhalb der Streitkräfte keine angemessene Beachtung fanden. Sowohl institutionell als auch inhaltlich wurde auf diese Weise die Grenze zwischen illegitimen und legitimen Interessenträgern überschritten und damit das bis dahin intakte „Containment“ des UFO-Tabus durchbrochen.
Schlüsselbegriffe
Kongress – Verteidigungshaushalt – Disclosure – Skinwalker – UAP – UFO – USA
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 353–366
DOI: 10.23793/zfa.2023.353
Prekäre Verständigung. Möglichkeiten, Unwägbarkeiten und Risiken interstellarer Kommunikation
Stefan Brachat
Zusammenfassung
Der Glaube an die Möglichkeit eines kommunikativen Austauschs zwischen Menschen und intelligenten Außerirdischen ist für die traditionelle SETI-Forschung konstitutiv. Der Beitrag setzt sich aus einer erweiterten soziologisch-theoretischen Perspektive mit der Frage auseinander, unter welchen Bedingungen und bis zu welchem Grad ein solcher Austausch möglich wäre. Dabei wird argumentiert, dass zumindest bei den Aliens, mit denen SETI es zu tun bekommen könnte, eine basale Verständigung nicht prinzipiell ausgeschlossen werden kann. Allerdings ist jede Kommunikation mit blinden Flecken behaftet. Deshalb wäre der Austausch zwischen Menschen und Aliens eine heikle, womöglich sogar riskante Angelegenheit.
Schlüsselbegriffe
Kommunikation mit Außerirdischen – SETI – soziologische Systemtheorie – gesellschaftliche Semantik
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 367–398
DOI: 10.23793/zfa.2023.367
Außerirdische Artefakte. Die Suche nach fremden Technosignaturen im All
Rüdiger Vaas
Zusammenfassung
Die Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen ist eines der größten Abenteuer der Menschheit. Denn die Entdeckung außerirdischer Wesen oder deren Relikte hieße, dass wir nicht allein im Weltall sind. Das würde unser Verständnis von Leben, Bewusstsein, Kultur und von uns selbst revolutionieren. Es wäre eine große Chance – oder eine große Gefahr. Seit 1960 lauschen Astronomen nach Radiobotschaften von fernen Sternen – noch immer vergeblich. Doch extraterrestrische Zivilisationen könnten sich ganz anders verraten: Beispielsweise aufgrund gigantischer Konstruktionen in ihrer Galaxie, bei ihren Sternen oder um ihre Planeten sowie durch Begleiterscheinungen ihrer Industrien, Raumschiffe oder Kommunikationskanäle. Vielleicht durchstreifen Roboter auch weite Bereiche des Weltraums. Deshalb sollte eine neue Fahndungsstrategie nicht vernachlässigt werden: die Suche nach außerirdischen Artefakten bei anderen Sternen und Planeten, im Sonnensystem und sogar auf der Erde. Solche Projekte haben bereits begonnen. Hätten sie Erfolg, wäre unsere Welt nicht mehr dieselbe.
Schlüsselbegriffe
Außerirdische Intelligenz – SETI – SETA – Technosignaturen – Superzivilisationen – Exoplaneten – Weltall
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 399–415
DOI: 10.23793/zfa.2023.399
ETI und das Recht – Metalaw und die Hintergründe für einen offenen Kontakt mit relevantem Informationsaustausch – Normatives Recht Extraterrestrischer mit Geltung für die Menschheit
Klaus Stähle
Zusammenfassung
Es wird dargelegt, dass Extraterrestrischen die Geltung normativen Rechts bekannt sein muss, wenn sie kulturell, sozial und vor allem technisch so weit entwickelt sind, dass sie mit anderen Spezies in Kontakt treten und die Erde erreichen können. Völkerrechtlich auf der Erde geltende Vereinbarungen wie der Internationale Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte könnten von irdischer Seite aus eine Grundlage für eine speziesübergreifende Verständigung sein, wenn die ETI zu Verhandlungen bereit und in der Lage sind. In der Anfangsphase solcher Verhandlungen oder im Fall extremer Andersartigkeit muss sich die Menschheit auf die Grundsätze des Metalaw konzentrieren. Der Grund, warum es gegenwärtig keinen Kontakt mit relevantem Informationsaustausch mit Extraterrestrischen gibt und auch kein offener Kontakt ohne einen solchen Informationsaustausch zu beobachten ist, beruht vermutlich auf normativem Recht der Extraterrestrischen über die Erde. Ein gleichsam indirekter Kontakt wird hiermit aber nicht ausgeschlossen. Die Erde ist vermutlich ein sog. Kondominium, also eine Art Protektorat ohne eigene souveräne Rechte im Verhältnis zu anderen interstellaren Völkerrechtssubjekten.
Schlüsselbegriffe
Kontakt mit Extraterrestrischen – völkerrechtliche Normen über die Erde – Internationaler Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte (iPbpR) – Metalaw – Protektorat – Kondominium
Tagungsberichte
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 416–431
DOI: 10.23793/zfa.2023.416
Die (vergebliche?) Suche nach dem Bewusstsein. Ein Bericht von der Konferenz „The Science of Consciousness“ in Taormina – 22. bis 27. Mai 2023
Harald Walach
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 432–438
DOI: 10.23793/zfa.2023.432
Tagungsbericht: Science und Séance. Symposium anlässlich des 150. Geburtstags der Biologin und Parapsychologin Fanny Moser (1872–1953)
Julia Franziska Rank
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 439–443
DOI: 10.23793/zfa.2023.439
Conference Report: Science und Séance. Symposium on the Occasion of the 150th Birthday of the Biologist and Parapsychologist Fanny Moser (1872–1953)
Julia Franziska Rank
Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF
Rezensionen
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 444–449
DOI: 10.23793/zfa.2023.444
V.J. Ballester-Olmos & Richard W. Heiden (Hrsg.) (2023). The Reliability of UFO Witness Testimony
Rezensiert von: Ulrich Magin
Zeitschrift für Anomalistik 22 (2023), Nr. 1, S. 450–452
DOI: 10.23793/zfa.2023.450
Andreas Müller (2023). Deutschlands historische UFO-Akten – 776–1889
Rezensiert von: {ln:Gerhard Mayer}
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 453–457
DOI: 10.23793/zfa.2023.453
Eric Michael Mazur, Sarah McFarland Taylor (Hrsg.)(2024). Religion and Outer Space
Rezensiert von: Meret Fehlmann
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 458–460
DOI: 10.23793/zfa.2023.458
Martín López-Corredoira (2022). Fundamental Ideas in Cosmology: Scientific, philosophical and sociological critical perspectives
Rezensiert von: Detlef Hoyer
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 461–472
DOI: 10.23793/zfa.2023.461
Hartmann Römer (2023). Quanten, Komplementarität und Verschränkung in der Lebenswelt: Verallgemeinerte Quantentheorie
Rezensiert von: Walter von Lucadou
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 473–476
DOI: 10.23793/zfa.2023.473
Ina Schmied-Knittel (Hrsg.) (2023). Science und Séance. Die Biologin und Parapsychologin Fanny Moser (1872–1953)
Rezensiert von: Julia Franziska Rank
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 477–480
DOI: 10.23793/zfa.2023.477
Axel Büdenbender, Harry Eilenstein (2022). Chaos, Alk und Magic. Ein Leben zwischen Crowley, Pan und Charles Bukowski
Rezensiert von: {ln:Gerhard Mayer}
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 481–483
DOI: 10.23793/zfa.2023.481
Gregory Forth (2022). Between Ape and Human: An Anthropologist on the Trail of a Hidden Hominoid
Rezensiert von: Harald Grauer
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 484–489
DOI: 10.23793/zfa.2023.484
Sammelrezension
Vaughn Scribner (2020). Merpeople. A Human History
Mark A. Hall, Loren Coleman & David Goudsward (2023). Merbeings: The True Story of Mermaids, Mermen, and Lizardfolk
Rezensiert von: Ulrich Magin
Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 2, S. 490–497
DOI: 10.23793/zfa.2023.490
Abstracts-Dienst / Literaturspiegel
Frauke Schmitz-Gropengießer, {ln:Gerhard Mayer}
Guidelines for Authors / Hinweise für Autorinnen und Autoren
Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF