Hypnose wurde im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder mit dem Auftreten unterschiedlicher "Psi-Phänomene" und außergewöhnlicher Erfahrungen in Zusammenhang gebracht. Um den letztgenannten Aspekt geht es in dieser Studie des Monats.
Der Psychologe Etzel Cardeña, der gemeinsam mit Steven J. Lynn und Stanley Krippner den empfehlenswerten Band "Varieties of Anomalous Experience" herausgegeben hat, ist Experte sowohl für die klinischen und experimentellen Aspekte der Hypnose, als auch für verschiedene Bereiche außergewöhnlicher Erfahrungen wie z.B. außerkörperlicher Erfahrungen (OBEs) und Dissoziationen im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen.
In dem hier präsentierten Aufsatz stellt Cardeña nach einem knappen Überblick über den Forschungsstand - auch zum Zusammenhang von Hypnose und Psi-Phänomenen - eine eigene Untersuchung vor, in der zwölf selektierte Versuchspersonen von hoher Hypnotisierbarkeit unter verschiedenen physischen Bedingungen nach ihren Wahrnehmungen und Erfahrungen befragt wurden. Zum Ansatz kamen dabei u.a. auch verschiedene standardisierte Fragebögen. Als Ergebnis zeigten sich sehr viele und markante Änderungen der Wahrnehmung und des Bewusstseins, die von ihrer Phänomenologie her stark denjenigen ähneln, die bei tiefen meditativen Bewusstseinszuständen entstehen.
(der Artikel wurde freundlicherweise von Etzel Cardeña in der für die "Proceedings" eingereichten Version zur Verfügung gestellt. Die Seitenzahlen entsprechen nicht der offiziell publizierten Version.)