In diesem Monat haben wir ausnahmsweise keine aktuelle Studie zur Diskussion ausgewählt, sondern einen "Klassiker", der bis heute die Diskussion um das UFO-Phänomen maßgeblich beeinflusst hat: Mitte der 60er Jahre finanzierte die US-Air Force mit 500.000 US-Dollar eine wissenschaftliche Studie zur Untersuchung des UFO-Phänomens, den 1968 erschienenen sog. Condon-Report. Der Hauptverantwortliche dieser umfassenden Abhandlung, der Physiker Edward Condon, kam dabei zur Schlussfolgerung, dass bei der Beschäftigung mit UFO-Berichten nichts Interessantes für die Wissenschaft herauskomme, weshalb er empfahl, von weiteren derartigen Studien abzusehen.
Die wissenschaftspolitischen Folgen dieser Ausführungen Condons waren für die UFO-Forschung verheerend: das UFO-Thema geriet vollends ins wissenschaftliche Abseits und wurde Fantasten, Hobby-Forschern und Sensationsautoren überlassen. Seitdem wurde keine vergleichbare UFO-Studie dieses Umfangs mehr durchgeführt.
In einer 1987 veröffentlichten Reanalyse des Condon-Reports kam der Astronom Peter Sturrock zu einer kritischen Einschätzung: Die Schlussfolgerungen Condons seien durch die im Condon-Report enthaltenen Daten in wesentlichen Punkten nicht gedeckt. Deshalb sei sehr wohl von einem weiteren Forschungsbedarf zum UFO-Phänomen auszugehen.
Wir haben Sturrocks Reanalyse diesmal als "Studie des Monats" ausgewählt, weil wir sie zum Anlass für eine kritische Diskussion zum Condon-Report nehmen möchten:
Den gesamten Condon-Report - mit über 1000 Seiten Umfang! - gibt es übrigens auch im Internet, nämlich hier.