Die letzte Studie des Monats in diesem Jahr ist einem Experiment aus dem Bereich der klassischen parapsychologischen Forschung gewidmet, das von Peter Pütz, Matthias Gäßler und Jiri Wackermann am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg durchgeführt worden war. Klassisch ist das der Studie zugrundeliegende Forschungsdesign - es handelt sich um ein Ganzfeld-Experiment. Als klassisch kann man auch die erzielten Resultate ansehen, die nämlich mit einer erreichten Trefferrate von 32,5% deutlich über den zu erwartenden 25% Treffern liegt und ziemlich genau die Höhe der in Meta-Analysen ermittelten durchschnittlichen Trefferrate (32%) erreicht.
Dennoch liegen dem experimentellen Design einige Besonderheiten zugrunde, die die erzielten Ergebnisse in ein besonderes Licht stellen: Wie es im Titel angedeutet ist, wurde nämlich in der Instruktion den Versuchspersonen der Aspekt des intendierten anomalen Informationstransfers ('Telepathie') verheimlicht. Des weiteren wurde ein besonderes Augenmerk auf die Auswahl möglichst homogener und untereinander möglichst verschiedener Stimuli (Videoclips) gerichtet. Dass auch unter solchen Bedingungen, d.h. ohne Berücksichtigung verschiedener Maßnahmen, die unter vielen Forschern in diesem Feld als wichtige Bedingungen für den 'Erfolg' gelten, die "klassischen" Trefferraten erzielt worden sind, mag schon zu denken geben.
Da die Experimentatoren selbst zu den eher skeptisch eingestellten 'Geistern' zählen, verwundert es nicht, dass ein beträchtlicher Teil ihrer Ausführungen der Post-hoc-Analyse des Stimulus-Materials gewidmet ist, um hier mögliche Fehlerquellen aufzudecken.