Der in dieser Studie des Monats vorgestellte Artikel stammt von zwei italienischen Physikern und beinhaltet einen Versuch, die 'Mechanik' der Poltergeistphänomene "rational" mit bekannten (bio-)physikalischen Modellen zu erklären.
Der Text, der in der Zeitschrift "NeuroQuantology Journal" publiziert worden ist, steht dort unter der Rubrik "Opinion and Perspectives", und so ist er auch zu bewerten: Es handelt sich um eine spekulative Herangehensweise, mit der sie den vier Formen der Poltergeistphänomene, nämlich Selbstentzündungen, elektrische bzw. elektronische Dysfunktionen, Klopfgeräusche (rappings) und das Bewegen von Gegenständen ohne erkennbare physikalische Ursache, zu Leibe rücken. Dabei beziehen sie sich stark auf die Thermodynamik irreversibler Prozesse (Prigorine) und auf die Effekte von Quantenfluktuationen des Vakuums auf die Stärke von Molekularbindungen.
Das Modell der Autoren wird zu Recht kontrovers diskutiert, da es, wie die meisten solcher Interpretationsversuche, deutliche Schwächen aufweist. Dennoch kann es dem einen oder anderen als Anregung dienen. Im Übrigen ist es meine Meinung, dass die "Studie des Monats" durchaus ein Forum für solche "Vermutungen", wie es im Titel des Artikels heißt, bieten soll, zumal sie nicht unkommentiert bleiben müssen und im "Forum" diskutiert werden können.