Stephan A. Schwartz ist ein Wissenschaftler, der die moderne Remote Viewing-Forschung mitbegründet hat und sich seit Jahren mit entsprechenden Experimenten beschäftigt. Schon seit Ende der 1970er Jahre hat er als Direktor der Mobius Society Forschungsprogramme zum Applied Remote Viewing geleitet, die u.a. das Aufspüren von archäologischen Fundstellen zum Ziel hatten (siehe z.B. den in der Ausgabe 19/1+2 der Zeitschrift für Anomalistik erscheinende Aufsatz „The Caravel Project“). In dieser Studie des Monats möchte ich ein etwas jüngeres Projekt vorstellen, das 2003 unter seiner Leitung durchgeführt wurde. Es hatte die Bestimmung des Aufenthaltortes des am 9. April jenes Jahres abgetauchten Präsidenten des Irak, Saddam Hussein, zum Ziel.
Im Rahmen eines Workshops erklärten sich 47 Personen bereit, mit den gängigen Remote Viewing-Techniken Informationen zur Zielperson und seinem Aufenthaltsort zu gewinnen. Schwartz sichtete die gewonnenen Aussagen und generierte daraus sieben Hypothesen. Die Daten und die Hypothesen wurden dann versiegelt und einem Archiv zur Aufbewahrung übergeben. Etwas mehr als ein Monat danach wurde Saddam Hussein aufgefunden, und die Hypothesen konnten überprüft werden. Es ergaben sich einige verblüffende Übereinstimmungen von Details, so dass man das Experiment für „geglückt“ ansehen kann. Allerdings lassen sich solche auf qualitativen Daten basierende Befunde (Applied Remote Viewing) natürlich nicht mit denjenigen, die in quantitativen Laborexperimenten gewonnen sind, vergleichen. Dennoch ein bemerkenswertes Projekt.
Ich bedanke mich bei EdgeScience und der Society for Scientific Exploration für die Erlaubnis, den Aufsatz als Studie des Monats zur Verfügung zu stellen.