Während der Ferienzeit findet man eher Muße, einen etwas längeren Artikel wie die neue Studie des Monats zu lesen. Die Länge des Textes ist insofern gerechtfertigt, als sie den beträchtlichen Aufwand des Projekts widerspiegelt, den der Autor im Rahmen seiner Untersuchung betrieb. Der Biologe Michael Nahm, Mitglied der Gesellschaft für Anomalistik e.V., begleitete und untersuchte während eines Zeitraums von viereinhalb Jahren einen deutschen mediumistischen Zirkel als teilnehmender Beobachter in insgesamt 21 Sitzungen. Es handelt sich um den im Jahr 2005 von Kai Mügge gegründeten Felix-Zirkel, auch Felix Experimental Group (FEG) genannt. Diese Gruppe hat sich inzwischen mit ihren spiritistischen Sitzungen und den dabei regelmäßig stattfindenden angeblich paranormalen Phänomenen international einen Namen gemacht.
Nahm beschreibt ausführlich das Setting der Sitzungen und dessen Modifikation im Laufe der Untersuchungszeit, die Art der aufgetretenen Phänomene und die vorgenommenen Kontrollen. Die FEG hatte sich bereit erklärt, Sitzungen auch unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen durchzuführen. Der Autor, der zunächst und über lange Zeit hinweg durchaus ergebnisoffen und mit großem Engagement an den Séancen teilgenommen hatte, wurde im Laufe der Zeit zunehmend kritischer im Hinblick auf die Beurteilung der Natur der auftretenden Phänomene. In dem im Journal of Scientific Exploration erschienenen umfangreichen Untersuchungsbericht legt er dies detailliert dar. Eine "klassische Geschichte" zu einem in der Geschichte des wissenschaftlichen Okkultismus klassischen Thema. Lesen Sie selbst.