Der Jahreswechsel naht sich wieder und damit die Zeit, in der die Astrologie Konjunktur hat. Häufig geht es um Vorhersagen, um astrologische Prognosen zumeist trivialer Machart. Von solchen Techniken ist auch das öffentliche Bild der Astrologie geprägt. Seriöse Astrologen grenzen sich deutlich dagegen ab und legen die Schwerpunkte ihrer Arbeit in das Deuten von Radixhoroskopen, das mit ungleich komplexeren Strukturen operiert, als dies durch die Trivialastrologie suggeriert wird.
Diese komplexe Form der Astrologie war Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen, die summa summarum die astrologische Hypothese, nämlich dass eine Korrelation zwischen astronomischen Konstellationen und dem Geschehen auf der Erde besteht, nicht stützen. Diesen Ergebnissen stehen die Evidenzerlebnisse praktizierender Astrologinnen und Astrologen gegenüber. Viele von denjenigen, die eine wissenschaftliche Untersuchung nicht grundsätzlich als unangemessen ablehnen, führen das Scheitern der Versuche des wissenschaftlichen Nachweises eines "Oben-unten-Zusammenhangs" häufig auf ungeeignete, d.h. der Komplexität des astrologischen Systems nicht angemessenen Untersuchungsdesigns zurück. Andere wiederum messen der Intuition oder auch telepathischen bzw. mediumistische Fähigkeiten einen bedeutsamen Stellenwert für das "Funktionieren" astrologischer Horoskopdeutung bei. In der aktuellen Studie des Monats widmen sich die beiden Astrologiekenner und -kritiker Geoffrey Dean und Ivan W. Kelly genau dieser Frage, inwieweit nämlich bei der astrologischen Deutungsarbeit veränderte Bewusstseinszustände oder "Psi" eine Rolle spielen könnten. Darüber hinaus bietet der Beitrag einige Grundzüge der Astrologiekritik Kellys, denen er in einigen anderen Artikeln ausführlich nachgeht.
Diejenigen, die sich ausführlicher mit Kellys Auseinandersetzung mit der Astrologie beschäftigen wollen, können unter der folgenden URL einen längeren Aufsatz finden:
Ivan W. Kelly (2003): The Concepts of Modern Astrology: a Critique