Die beiden Disziplinen Anthropologie und Parapsychologie hielten meist eine große Distanz zueinander und wurden auch schon als „hostile sisters“ bezeichnet. Mit dem Ansatz der Paranthropology wird versucht, diese ‚Feindschaft‘ zu überwinden und einen anthropologischen Zugang zu paranormalen Phänomenen und dem Übernatürlichen zu verfolgen. In der aktuellen Studie des Monats werden einige grundlegende Überlegungen vorgestellt, die den paranthropologischen Ansatz prägen.
Die Autoren Caswell, Hunter und Tessaro weisen in ihrem Aufsatz auf die vielen gemeinsamen Forschungsbereiche hin und zeigen, dass eine Kooperation oder zumindest Kenntnisnahme der jeweils bislang gemiedenen Disziplin zur wechselseitigen Befruchtung führen kann. Dies betrifft etwa Fragen zur Mind-Matter-Interaktion, zu Remote Viewing und Präkognition, zu Spukphänomenen und zum Komplex der veränderten Bewusstseinszustände. Der Aufsatz bietet einen relativ knappen Einblick in relevante Fragestellungen in diesem Feld.
Caswell, J.M., Hunter, J. & Tessaro, L.W.E (2014). Phenomenological Convergence between Major Paradigms of Classic Parapsychology and Cross-Cultural Practices: An Exploration of Paranthropology. Journal of Consciousness Exploration & Research 5, S. 467-482