Thomas Rabeyron ist ein französischer klinischer Psychologe, der an der Université de Lorraine in Nancy arbeitet. Zusammen mit Renaud Evrard, einem GfA-Mitglied, und David Acunzo gründete er 2009 das Centre D’Information de Recherche et de Consultation sur les Expériences Exceptionelles (CIRCEE), eine Beratungsstelle für Personen mit außergewöhnlichen Erfahrungen. Mit dieser Gründung folgten sie dem Beispiel von Beratungseinrichtungen, wie sie auch das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg besitzt. Diese spezialisierten Institutionen sind notwendig, weil betroffene Personen häufig keine informierten und verständnisvollen Ansprechpartner in der konventionellen Psychologie und Medizin finden. Im Jahr 2013 hatten wir diesem Thema eine GfA-Tagung gewidmet. Inzwischen hat die französische Gruppe wichtige Arbeit in dem Bereich der klinischen Parapsychologie geleistet und unter anderem 2019 ein internationales Expertentreffen in Nancy organisiert. Nun hat Rabeyron einen exzellenten Überblick über die Beratungsarbeit mit Personen mit außergewöhnlichen Erfahrungen in Frontiers in Psychology veröffentlicht, den ich hier als Studie des Monats vorstellen möchte.
In diesem Aufsatz bringt Rabeyron einen kurzen historischen Überblick über die Entwicklung der klinischen Parapsychologie, beschreibt die spezifischen Bedingungen und Anforderungen, die die besondere Natur der Phänomene in unserem kulturellen Setting mit sich bringt, und demonstriert dann den Ansatz von CIRCEE in klar gegliederten und leicht nachvollziehbaren Schritten. Dabei benutzt er eindrucksvolles Fallmaterial aus der CIRCEE-Beratungsarbeit zur Demonstration. Es ist sehr erfreulich, dass ein solcher Aufsatz in der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Frontiers in Psychology erscheinen konnte.