In der vorgestellten Studie führt Eckhard Etzold seine schon länger begonnenen Untersuchungen zu einem von den beiden Wissenschaftlern Radin und Rebmann behaupteten "Vollmond-Effekt" fort. Letztere hatten festgestellt, dass die Gewinnauszahlungsraten in Spielkasinos in Abhängigkeit von den Mondphasen schwanken. Sie glaubten damit die Vermutung zu bestätigen, dass die "Psi-Performanz" während der Vollmondphasen besser ist.
Etzold versuchte, diese Hypothese anhand der Analyse von den sogenannten Fourmilab-Daten zu verifizieren. Dies ist ihm, nach anfänglich erfolgsversprechenden Aussichten, nicht gelungen. Die beiden untersuchten Datensätze wiesen Korrelationen in entgegengesetzter Richtung auf. Diese aus der experimentellen parapsychologischen Forschung bekannten (und gefürchteten) Befunde wurden unter den Parapsychologen unterschiedlich interpretiert. Als Erklärung wurde beispielsweise das Modell der Pragmatischen Information (v. Lucadou), aber auch ein anomaler Experimenter-Effekt vorgeschlagen.
Etzold analysierte nun die Daten in einer neuen explorativen Studie auf modifizierende geophysikalische und extraterrestrischen Variablen hin (Gezeiten-Effekt, geomagnetisches Feld, Sonnenfleckentätigkeit u.a.), die als Alternativerklärungen für die widersprüchlichen Ergebnisse dienen könnten.
Der vorgestellte Aufsatz bringt neben einem Einblick in die Schwierigkeiten der Mikro-PK-Forschung mittels Zufallsgeneratoren (RNGs) - hier handelt es sich sogar um den Sonderfall der Retro-Psychokinese, d.h. der 'rückwirkenden Beeinflussung' auf die Erzeugung von Zufallsfolgen mittels eines RNG - auch eine Darstellung des bemerkenswerten Fourmilab-Retro-Psychokinese-Projekts, das seit über zehn Jahren im Netz ist und als Online-Experiment Daten sammelt.