In der Sommerpause findet mancher vielleicht etwas mehr Zeit als üblich, sich auch grundlegenden Fragestellungen zur Anomalistik und deren Position innerhalb der Wissenschaft zuzuwenden. So möchte ich die Gelegenheit nutzen und einen Beitrag von Gerd Hövelmann vorstellen, den er für den soeben bei Ergon erschienenen und von Wolfgang Ambach herausgegebenen Sammelband "Experimentelle Psychophysiologie in Grenzgebieten" verfasst hat. Wie durch den Titel schon nahegelegt geht es in dem Kapitel um die wertvollen Beiträge, die die parapsychologische Forschung für verschiedene akademische Disziplinen sowohl in methodischer als auch in inhaltlicher Hinsicht geleistet hat und immer noch leistet.

 

Ebenso interessant zu lesen sind die Überlegungen Hövelmanns zur Begrifflichkeit und dem Status der "Grenzgebietsforschung" in Bezug auf den wissenschaftlichen Mainstream, zum gängigen Umgang des letzteren mit der erstgenannten, wie auch zu Missverständnissen, auf die man im Zusammenhang mit der Verwendung der Kategorie "Grundlagenforschung" oft stößt. Diese wissenschaftstheoretischen und -politischen Reflexionen können sehr hilfreich für die eigene Positionierung als "Grenzgebietsforscher" sein.

Gerd H. Hövelmann (2012): Vom Nutzen der Grenzgebietsforschung für die Wissenschaft. In: Wolfgang Ambach (Hrsg.), Experimentelle Psychophysiologie in Grenzgebieten. Würzburg: Ergon, S. 303-337.

Hier finden sich übrigens die Abstracts zu dem insgesamt sehr lesenswerten Bandes 10 der Reihe "Grenzüberschreitungen".