{slider Titelseite|closed}

Zeitschrift für Anomalistik Band 3 (2003) Nr. 1+2{/sliders}


S. 5-7:

Editorial

{ln:Edgar Wunder}

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S. 8-46:

Über Grenzen schreiben. Presseberichterstattung zu Themen aus dem Bereich der Anomalistik und der Grenzgebiete der Psychologie in den Printmedien SPIEGEL, BILD und BILD AM SONNTAG

{ln:Gerhard Mayer}

{slider Zusammenfassung/Abstract|closed}

Zusammenfassung – BILD and SPIEGEL dürften seit den 50er Jahren die einflussreichsten Printmedien in der Bundesrepublik Deutschland sein. Untersucht wurden Häufigkeit, Inhalt und Stil von 2422 Berichten, die in den letzten fünf Jahrzehnten in BILD und SPIEGEL zu 46 verschiedenen Themenkreisen aus der Anomalistik und den Grenzgebieten der Psychologie (z.B. Astrologie, Sekten, Hypnose, Parapsychologie, Poltergeister, UFOs usw.) erschienen. Beide Printmedien tendieren zu einer starken Verzerrung der Fakten: während BILD begierig ist, „Sensationen“ aller Art zu kreieren, neigt der SPIEGEL dazu, alles zu verspotten und ins Lächerliche zu ziehen, was nicht den stereotypen Ressentiments der vermeintlich „aufgeklärten“ Un- und Antigläubigen entspricht.

Schlüsselbegriffe: Medienforschung – Journalismus – Parapsychologie

Abstract – BILD and SPIEGEL are probably the two most influential print media in the Federal Republic of Germany since the 1950ies. Analysed is the frequency, contents and style of 2422 reports in BILD and SPIEGEL on 46 different topics of anomalistics and the border areas of psychology (e.g. astrology, cults, hypnosis, parapsychology, poltergeists, UFOs etc) for a period of five decades. Both print media have a strong tendency to distort the facts: while BILD is eager to create ‘sensations’ of any kind, the SPIEGEL has an inclination to ridicule all and everything which is not in accord with the stereotypes and prejudices of the ‘rationalist’ common disbeliever.

Keywords: media research – journalism – parapsychology{/sliders}

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S. 47-55:

Die Folgen von "Freitag, dem 13." auf das Unfallgeschehen in Deutschland

{ln:Edgar Wunder}

{slider Zusammenfassung/Abstract|closed}

Zusammenfassung – Es wurden 146877 Verkehrsunfälle untersucht, die sich zwischen 1985 und 1999 in Deutschland an 26 verschiedenen „Freitag, der 13.“-Terminen sowie an 52 Vergleichs-Freitagen ereigneten. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass am „Freitag, dem 13.“ nicht mehr Unfälle stattfinden als an anderen Freitagen auch. Es wird diskutiert, warum kein Effekt im Sinne einer „selbst-erfüllenden Prophezeiung“ auftritt, und warum die gegenteilige Folklore, auch unter selbsternannten „Skeptikern“, trotzdem anhält.

Schlüsselbegriffe: Aberglaube – selbst-erfüllende Prophezeiung – Verkehrsunfälle

Abstract – 146877 traffic accidents are studied, which occurred on 26 “Friday, the 13th” and 52 comparable Fridays in Germany 1985-99. In conclusion, no more accidents take place at “Friday, the 13th”, compared with other Fridays. It is discussed, why there is no such effect in the sense of a “self-fulfilling prophecy”, and why the folklore to the contrary continues, even among self-declared ‘skeptics’.

Keywords: superstition – self-fulfilling prophecy – traffic accidents{/sliders}

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Es kommentiert:

  • Gunther Hirschfelder: Transdisziplinäre Zugänge bei der Erforschung des Volksglaubens


S. 56-67:

Kann ein Pseudozufallsgenerator eine akausale Korrelation vortäuschen?

Volker Guiard

{slider Zusammenfassung/Abstract|closed}

Zusammenfassung – Die in den Experimenten von Hagel und Tschapke (2002) gefundenen akausalen Korrelationen werden auf die Möglichkeit hin untersucht, ob es sich um durch Autokorrelationen in Pseudo-Zufallsgeneratoren bedingte Artefakte handeln könnte. Diese Vermutung konnte jedoch nicht bestätigt werden, so dass für die von Hagel und Tschapke dokumentierte Anomalie nach wie vor eine Erklärung aussteht.

Schlüsselbegriffe: Akausale Korrelation – Zufallszahlengeneratoren – Autokorrelation – Artefakte – Interaktions-Anomalie – Parapsychologie

Abstract – The acausal correlations found in the experiments by Hagel and Tschapke (2002) are examined whether they can be explained as artefacts due to autocorrelations in pseudo-random number generators. However, this supposition was not confirmed, so the anomaly documented by Hagel and Tschapke is still waiting for an explanation.

Keywords: acausal correlation – random number generators – autocorrelation – artefacts – interaction anomaly – parapsychology{/sliders}

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Es kommentieren:

  • Bernd Dürrer: Weitere Vorschläge zur Verbesserung des Versuchsaufbaus
  • Eckhard Etzold: Pseudo-RNG durch echten Zufallsgenerator ersetzen
  • Wilfried Kugel: Traue keinem Experiment mit dieser Software!

Der Autor antwortet:

  • Volker Guiard: Konkrete Quelle möglicher Artefakte weiterhin unklar

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S. 83-98:

Wie zuverlässig sind die Ergebnisdaten des Global Consciousness Project?

Eckhard Etzold

{slider Zusammenfassung/Abstract|closed}

Zusammenfassung – In nahezu vier Jahren hat sich im Rahmen des globalen Field- REG-Versuchs des Global Consciousness Project (GCP) eine umfangreiche Datenbasis zu vorher ausgewählten Ereignissen und unvorhergesehenen Ereignissen angesammelt, von denen vermutet wird, dass sie gleichermaßen einen Einfluss auf das menschliche Bewusstsein wie auch auf Zufallsgeneratoren haben. Das Gesamtergebnis erscheint hoch signifikant. Aber ein genauer Blick auf die Daten bringt methodische Unsicherheiten ans Licht, die dieses Ergebnis in Frage stellen. Zudem nähren verschiedene Begleitumstände der Analysen den Verdacht, dass signifikante Einzelergebnisse sich weniger einer „globalen Bewusstseinsresonanz“ verdanken, sondern einem anomalen Experimentatoren- Effekt. Weitere Analysen ergeben, dass ein solcher Experimentatoren-Effekt in der Tat wirksam ist, allerdings weniger in einer direkten, sondern eher indirekten und ungewollten Form. Des weiteren wurden die Einzelergebnisse neu sortiert im Hinblick auf ihre Zuverlässigkeit. So blieben von den 109 Ergebnisdaten noch 80 übrig, die mit p = 0,0039 immer noch signifikant sind. Ein Verfahren zur Gewinnung von Kontrolldaten aus der GCP-Datenbank wurde entwickelt und durchgeführt. Diese zeigten keine signifikanten Ergebnisse.

Schlüsselbegriffe: FieldREG – Parapsychologie – Psychokinese – Bewusstsein

Abstract – In almost four years of research the FieldREG experiments of the Global Consciousness Project (GCP) provided an extensive database of results for predicted and unpredictable events. Did these events influence human consciousness and random processes in similar ways? The overall result seems highly significant and may indicate this. But a more detailed look at the data reveals methodological uncertainties which might invalidate this result. Various circumstances of the analyses, moreover, fuel the suspicion that significant single results are not caused by a “global consciousness resonance” but by an anomalous experimenter effect. Further analysis shows that such an influence is indeed effective, less in a direct manner than in an indirect and unintentional way. In addition, the individual results were again sorted with regard to their reliability. Of the first 109 event data only 80 remained with an overall significant p-value of 0,0039. However, for comparison only pseudo-random data were available. A test for obtaining control data from the GCP database was developed which showed no significant results.

Keywords: FieldREG – parapsychology – psychokinesis – consciousness{/sliders}

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Es kommentieren:

  • Holger Bösch: Wo liegt die Messlatte zur Beurteilung des GCP?
  • Roger D. Nelson: How nearly perfect is the Global Consciousness Project?

Der Autor antwortet:

  • Eckhard Etzold: GCP: Konzeption überdenken, Analyse automatisieren

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S. 112-133:

Menschen mit UFO-Sichtungserfahrungen. Eine Umfrage unter 447 Besuchern von Volkshochschulvorträgen zum UFO-Phänomen

{ln:Edgar Wunder}, Rudolf Henke

{slider Zusammenfassung/Abstract|closed}

Zusammenfassung – Mit 447 Besuchern von Vorträgen zum UFO-Phänomen, die an Volkshochschulen in Baden-Württemberg stattfanden, wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt. Unter den Vortragsteilnehmern waren 95, die bereits einmal ein für sie unidentifizierbares fliegendes Objekt am Himmel gesehen hatten. Ziel dieser Studie ist die Identifizierung von Prädiktoren, welche Menschen eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, eine UFO-Sichtungserfahrung zu erleben. Dazu wurden sowohl bivariate Korrelationen als auch multiple logistische Regressionsmodelle gerechnet. Geschlecht, Alter, Schulbildung, Religiosität, astronomisches Wissen und das Interesse an parawissenschaftlichen oder esoterischen Themen sind für das Auftreten von UFO-Sichtungserfahrungen irrelevant. Konfessionslose haben im Vergleich zu Kirchenmitgliedern eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, wiederholt UFOs zu sehen, während bei einer nur einmaligen UFOSichtung ein solcher Zusammenhang nicht besteht. Der stärkste Prädiktor für UFOSichtungserfahrungen ist der Glaube an die Existenz außerirdischer Raumschiffe, allerdings ist unklar, ob die Sichtungen diesen Glauben erhöhen oder umgekehrt. Die Qualität der Zeichnungen eines unter kontrollierten Bedingungen präsentierten UFO-Stimulus war bei einmaligen UFO-Sichtern und Nicht-Sichtern identisch. Personen, die schon mehrfach UFOs gesehen hatten, fertigten allerdings Zeichnungen wesentlich schlechterer Qualität an.

Schlüsselbegriffe: UFO-Sichtungen – Außergewöhnliche menschliche Erfahrungen – Glaube an UFOs und Außerirdische – Paranormale Überzeugungen – Astronomische Kenntnisse – Konfessionslosigkeit – Zeugen-Psychologie – Wahrnehmungspsychologie

Abstract – A survey was conduced among 447 visitors of public evening schools in southwest Germany, who had come to attend a lecture on the UFO phenomenon. Among those individuals were 95 who previously saw an unidentified flying objects in the sky. The objective of this paper is to identify predictors, which persons are likely to experience a UFO sighting, using zero-order correlations and multiple logistic regression models. Sex, age, education, religiosity, knowledge in astronomy, and interest in parascientific or paranormal topics were unrelated to UFO sighting experiences. Individuals who were not affiliated to any church had a higher expectancy to be a UFO sighter, but only if they have had more than one UFO sighting experience. The strongest predictor of sightings is believing in the existence of extraterrestrial spaceships, but it is not clear if the sightings induce belief or vice versa. The quality of drawings of a visual UFO stimulus in a controlled condition does not differ between non-sighters and one-time-sighters. But the drawings of persons who have had more than one UFO sighting were of much lower quality.

Keywords: UFO sighting – Exeptional Human Experiences – Belief in UFOs and Extraterrestrial Life – Paranormal Beliefs – Knowledge in Astronomy – Religious Disaffiliation – Psychology of Witnesses – Psychology of Perception{/sliders}

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S. 134-152:

Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen

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Zur Diskussion um Eckhard Etzold, "Sind die Daten der Fourmilab-Experimente mit der Mondphase korreliert?", Zeitschrift für Anomalistik 2 (2002), S. 76-90:

  • Volker Guiard: Bemerkungen zum Modell der Pragmatischen Information
  • Walter von Lucadou: Wie verschwindet Psi? – Eine Erwiderung auf Volker Guiards "Bemerkungen zum Modell der Pragmatischen Information"

Zur Diskussion um Johannes Hagel / Margot Tschapke, "Zum experimentellen Nachweis akausaler Korrelationseffekte in unbelebten Systemen", Zeitschrift für Anomalistik 2 (2002), S. 6-75:

  • Günter Ewald: Der destruktive Effekt als Kraftstoß
  • Lothar Kleine-Horst: Über mögliche zeitliche, intentionale und mentalkommunikative Bedingungen des Experimetatoreffekts

Die Autoren antworten:

  • Johannes Hagel, Margot Tschapke: Neue Experimentalergebnisse zur Quantifizierung des Beobachtereffekts


S. 153-154: Rezension

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  • Günter Ewald (2001): An der Schwelle zum Jenseits.
    Rezensent: Stefan Högl