Zeitschrift für Anomalistik Band 23 (2023) Nr. 1

Zeitschrift für Anomalistik 23-1 als PDF (12,6 MB)

Zeitschrift für Anomalistik 23-1 als PDF (komprimiert, 3,1 MB)


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 6–13
DOI: 10.23793/zfa.2023.6

Editorial

{ln:Gerhard Mayer}

Artificial Intelligence and Anomalies
Künstliche Intelligenz und Anomalien

Artikel im Volltext als PDF (englisch, S. 6–9)

Artikel im Volltext als PDF (deutsch, S. 10–13)


Hauptbeiträge


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 14–40
DOI: 10.23793/zfa.2023.14

Feindselige Verhältnisse: Befürworter und Gegner des Kriminalmediumismus um 1900 in Deutschland

Uwe Schellinger

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Zusammenfassung

Der Beitrag beschreibt die ersten feststellbaren Diskurse über den Einsatz von paranormalen Methoden wie Hellsehen oder Telepathie, aber auch von spiritistischen Jenseitskontakten in der polizeilichen Ermittlungsarbeit seit dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Den Befürwortern solcher Praktiken zur Unterstützung der Polizei wie der Philosoph und Okkultist Carl du Prel, der Spiritist Egbert Müller oder der Jurist Franx Xaver Riss standen die ablehnenden Positionen von Kritikern wie Albert von Schrenck-Notzing oder Albert Moll entgegen. Während Letztere vor allem das Fehlen einer empirisch-experimentellen Basis monierten, betrachteten die Befürworter die Hinzuziehung von personalen Medien als wichtige Ressource, die man nutzen sollte. Die publizierten Beiträge der dezidiert gegensätzlichen Ansichten standen am Beginn der Entwicklungsgeschichte des Kriminalmediumismus, der schließlich unter dem Begriff der ‚Kriminaltelepathie‘ eine enorme Verbreitung in den Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg erlangte. Bis in die Gegenwart werden die damit verbundenen Fragestellungen immer wieder neu diskutiert. Der um 1900 eingeführte Kriminalmediumismus, aber auch die Kritik daran erweisen sich somit als historische Konstanten.

Schlüsselbegriffe

Kriminalistik – Kriminalmediumismus – Kriminaltelepathie – Mediumismus – Polizei – Spiritismus – Carl du Prel – Egbert Müller – Albert von Schrenck-Notzing – Albert Moll – Franz Xaver Riss


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 41–76
DOI: 10.23793/zfa.2023.41

Schlafparalyse und außergewöhnliche Erfahrungen

{ln:Gerhard Mayer}, Max Fuhrmann

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Zusammenfassung

Wir haben die Schlafparalyse (SP) mit einem Online-Fragebogen untersucht. Unsere Stichprobe bestand aus 380 Teilnehmenden, die mindestens eine SP erlebt hatten. In diesem Beitrag stellen wir die Teile der Untersuchung vor, die sich mit der Beziehung von SP zu außergewöhnlichen Erfahrungen, paranormalen Glaubensvorstellungen und Absorption befassen. Zu diesem Zweck verwendeten wir einen selbstentwickelten Fragebogen zu SP-Erfahrungen, den Fragebogen zur Phänomenologie außergewöhnlicher Erfahrungen (PAGE-R-II), um das Ausmaß zu erfassen, in dem Menschen mit SP auch andere außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben, eine deutsche Übersetzung der Belief in the Supernatural Scale (BitSS), die paranormale oder übernatürliche Glaubensvorstellungen erfasst, und eine deutsche Version der Tellegen Absorption Scale (TAS). Unsere Hypothesen bezüglich einer positiven Korrelation zwischen der Häufigkeit von SP und bestimmten Formen von außergewöhnlichen Erfahrungen sowie paranormalen/übernatürlichen Glaubensvorstellungen und Absorption wurden nur teilweise bestätigt. Wir fanden eine erwartete signifikante Korrelation zwischen der Häufigkeit von SP und der Ausprägung auf den PAGE-Dimensionen „Dissoziation“ und „Externalität“, aber nicht zwischen der Häufigkeit und den anderen beiden genannten Skalen „Koinzidenz“ und „Internalität“. 55% der Teilnehmenden gaben an, während der SP paranormale Erfahrungen gemacht zu haben. Diese Gruppe hatte hochsignifikant höhere Mittelwerte in den drei Skalen PAGE, BitSS und TAS. Darüber hinaus ergab der explorative Teil interessante Korrelationen zwischen den verwendeten Skalen und spezifischen halluzinatorischen Wahrnehmungen und Emotionen, was uns zu der Annahme führt, dass es zwei Hauptformen des Erlebens von SP geben könnte: eine, die hauptsächlich mit typischen negativen Emotionen und einem eher äußeren Fokus des Erlebens verbunden ist, und eine andere, die eher auch von positiven Emotionen und von mehr innerlich erlebten Wahrnehmungen begleitet wird. Diese Annahme erfordert weitere Untersuchungen.

Schlüsselbegriffe

Absorption – außergewöhnliche Erfahrungen – außerkörperliche Erfahrung – Geschlecht – Halluzinationen – Häufigkeit – paranormale Erfahrungen – paranormale Glaubens- vorstellungen – REM-Schlaf – Schlafparalyse – Wahrnehmungen


Zeitschrift für Anomalistik 22 (2023), Nr. 1, S. 77–102
DOI: 10.23793/zfa.2023.77

Überdenken einer geisterhaften Episode aus der älteren Literatur

James Houran, Brian Laythe, Cindy Little, Damien J. Houran

Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF

Zusammenfassung

Die Grounded Theory des Haunted-People-Syndroms (HP-S) geht davon aus, dass spontane „geisterhafte Episoden“, die von bestimmten Menschen immer wieder erlebt werden, ein interaktionistisches Phänomen darstellen, das erhöhte somatisch-sensorische Empfindlichkeiten beinhaltet, die durch Krankheitszustände ausgelöst, mit paranormalen Überzeugungen kontextualisiert und durch perzeptuelle Ansteckung und das Verspüren einer Bedrohung verstärkt werden. Die Anwendbarkeit dieses psychologischen Modells wurde anhand eines historischen Berichts über einen poltergeistähnlichen Ausbruch geprüft, der in einer nicht-parapsychologischen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Zwei unabhängige und verblindete Rater verwendeten den Survey of Strange Events (SSE: Houran et al., 2019b), um die anomalen Phänomene in dem Fall zu erfassen, sowie eine Recognition Pattern Checklist, um kontextuelle Variablen zu bewerten, die das HP-S-Modell mit den Merkmalen und der Dynamik anhaltender spukartiger Anomalien verbindet. Die hohe Übereinstimmung zwischen den Ratern bei den Bewertungen deutet darauf hin, dass die verfügbaren Details dieses Falles (a) einem Ereignis mit überdurchschnittlicher „Spukintensität“ im Vergleich zu den veröffentlichten Normwerten und (b) einer 100 %igen „Übereinstimmung“ bezüglich des offensichtlichen Vorhandenseins aller fünf vorgeschlagenen Erkennungsmuster von HP-S entsprechen. Darüber hinaus warnte eine Überprüfung der allgemeinen Struktur dieser Episode unter Verwendung eines SSE-basierten Entscheidungsbaum-Prozesses vor einer rein parapsychologischen Interpretation einiger oder aller berichteten Anomalien. Diese grundlegende Analyse dient als praktischer Leitfaden für die Verwendung des SSE-Tools und des HP-S-Modells, um zukünftige Untersuchungen von Geisterepisoden durch professionelle Parapsychologen und Laienwissenschaftler gleichermaßen anzuleiten.

Schlüsselbegriffe

Fallstudie – Laienwissenschaft – Haunted-People-Syndrom – Interaktionismus – Liminalität


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 103–131
DOI: 10.23793/zfa.2023.103

Zum Verständnis der Natur der Psychokinese

Fotini Pallikari

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Zusammenfassung

Dieser Beitrag ist die erweiterte Abschrift eines Vortrags vom 2. November 2021, der online beim Kolloquium des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) gehalten wurde. Es handelt sich um eine neuartige Analyse der Daten der Mikro-Psychokinese (MicroPK) Meta-Analyse, BSB-MA, von sorgfältig ausgewählten Studien (Bösch et al., 2006a). In der vorliegenden Arbeit wurden wissenschaftlich anerkannte Datenanalysen eingeführt, die sich von den üblichen statistischen Ansätzen, die zu kontrovers diskutierten Schlussfolgerungen führten, unterscheiden. Die Methode der Rescaled Range Analysis und das Markov-Modell deckten Korrelationen in der BSB-MA-Datenbank auf, die durch drei in der experimentellen Wissenschaft anerkannte Verzerrungen (biases) verursacht wurden, die einige der Daten veränderten: Der „Versuchsleitererwartungseffekt“, der „Konformitätsbias“ und der „Publikationsbias“. Sie formten die Streuung der zufälligen BSB-MA-Werte auf dem Funnel-Plot. Die meisten Fehler, die durch die Verzerrungen verursacht wurden, waren unbeabsichtigt. Zwei Interpretationen der Befunde in der BSB-MA-Datenbank, die auf der wissenschaftlichen Methode basieren, sind möglich: die paranormale, die einige der Befunde erklärt, und die nicht-paranormale, die alle Befunde erklärt, die in den derzeitigen Analysen gefunden wurden. Das Sparsamkeitsprinzip begünstigt die letztere Interpretation.

Schlüsselbegriffe

Geist-Materie-Interaktion – Telekinese – Psychokinese – Psi-Phänomene – Funnel-Plot – Markov-Ketten mit zwei Zuständen – reskalierte Bereichsanalyse – Meta-Analyse – Konformitätsbias – Versuchsleitererwartungseffekt – Publikationsbias – Analyse mit Zufallszahlengeneratoren – Ockhams Rasiermesser


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 132
DOI: 10.23793/zfa.2023.132

Editorische Vorbemerkung

{ln:Gerhard Mayer}

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Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 133–143
DOI: 10.23793/zfa.2023.133

Zwanzig Jahre Verallgemeinerte Quantentheorie

Hartmann Römer

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Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 144
DOI: 10.23793/zfa.2023.144

Editorial Preface

{ln:Gerhard Mayer}

 Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 145–154
DOI: 10.23793/zfa.2023.145

Twenty Years of Generalized Quantum Theory

Hartmann Römer

Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 155–187
DOI: 10.23793/zfa.2023.155

Stimmen aus der anderen Welt: geheimnisumwitterte Zauberei, Spektakel, Show, Schutz und Heilung
Erfahrungen aus der Feldforschung

Gabriele Lademann-Priemer

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Zusammenfassung

Seit der Begegnung mit einer als schizophren diagnostizierten Patientin und den ‚Stimmen‘, die sie hörte, hat es mich beschäftigt, inwiefern Stimmen, die keinem Ort und Körper zuzuordnen, also akusmatisch sind, krank machen oder heilend wirken und so das Leben verändern. In der Antike rechneten die Menschen selbstverständlich mit solchen Stimmen. Sie wurden der anderen Welt zugeordnet, sei es die Welt der Götter, Gottes oder der Bereich der Dämonen. Ähnliches findet sich in afrikanischen Kulturen. Christen und Christinnen in Afrika berichten vom Anruf Gottes, der sich oftmals in Träumen äußert und den Menschen auf seinem Weg bestärkt oder ihn vor Abwegen warnt. In den Kulten Westafrikas sprechen die Geister zu den Menschen in Trance, das Orakel spricht zu dem, der es befragt, der heilige Baum zu dem, der ihn anspricht. Diese Stimmen sind ‚akausal‘, verursachen aber unter Umständen eine Kausalität.

Schlüsselbegriffe

akusmatische Stimme – Konversion – Magie – Orakel – Visionen


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 202–209
DOI: 10.23793/zfa.2023.202

Vorschlag einer Trugbild-Identifikation für Egede's Seeschlangen-Sichtung

Ulrich Magin

Englischsprachiger Artikel im Volltext als PDF

Zusammenfassung

Die Beschreibung eines „Seeungeheuers“ durch den Apostel von Grönland, Hans Egede, gehört zu den ersten drei schriftlichen Beobachtungen einer „Seeschlange“, die bekannt sind, und ist zu einem der klassischen Berichte über nicht identifizierte Meerestiere im Korpus der Seeschlangenüberlieferung geworden. Es handelt sich auch um eine der am meisten diskutierten Begegnungen in den Aufzeichnungen (die Meinungen der verschiedenen Interpreten werden nach der Beschreibung wiedergegeben). In diesem Beitrag wird eine bereits vorgeschlagene Identifizierung eines möglichen Stimulus für den Bericht verwendet (die von Paxton et al., dass es sich bei Egedes Bericht um einen Bartenwal handelt) und anhand der Funde von Lehn über arktische Luftspiegelungen und Seeungeheuer erweitert.

Schlüsselbegriffe

Seeschlange – Seeungeheuer – Wal, für Seeschlange gehalten – Grönland – Fata Morgana


Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 202–209
DOI: 10.23793/zfa.2023.202

Kommentar zu Karl-Hans Taake: Vom „Bauernschreck“ der Lavantaller Alpen bis zu den französischen „Bestien“: Wie Angriffe geflohener Großkatzen zu Wolfsangriffen umgedeutet werden“ in Zeitschrift für Anomalistik, 22(1) (2022), S. 136–155

Drei fehlende Belege für einen entlaufenen Löwen

Ulrich Magin

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Rezensionen


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 210–212
DOI: 10.23793/zfa.2023.210

Everton de Oliveira Maraldi (2021). Parapsychology and Religion

Rezensiert von: Nicole M. Bauer

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Zeitschrift für Anomalistik 22 (2023), Nr. 1, S. 213–217
DOI: 10.23793/zfa.2023.213

Bertram Schmidt (2022). Der andere Bezug. Gute Totengeister in Weltliteratur, Wissenschaft und Religion

Rezensiert von: {ln:Gerhard Mayer}

Rezension im Volltext als PDF


Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 218–225
DOI: 10.23793/zfa.2023.218

Wolfgang Mölkner, Rolf Gröscher (2022). Zweck, Ziel, Zufall. Dialog über die Entwicklung des Denkens

Rezensiert von: Stephan Krall

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Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 226–230
DOI: 10.23793/zfa.2023.226

Elmar Schübl (2021). Ich denke in Farbe, Form und Klang. Thomas Ring 1892–1983

Rezensiert von: {ln:Gerhard Mayer}

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Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 231–239
DOI: 10.23793/zfa.2023.231

Rasa Navickaité (2023). Marija Gimbutas: Transnational Biography, Feminist Reception, and the Controversy of Goddess Archaeology

Rezensiert von: Meret Fehlmann

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Corrigendum

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Zeitschrift für Anomalistik 23 (2023), Nr. 1, S. 241–249
DOI: 10.23793/zfa.2023.241

Abstracts-Dienst / Literaturspiegel

Frauke Schmitz-Gropengießer, {ln:Gerhard Mayer}

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Guidelines for Authors / Hinweise für Autorinnen und Autoren

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Inhaltsverzeichnis

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