Studie des Monats
- Gerhard Mayer
Die Textauswahl für die neue Studie des Monats beschränkt sich dieses Mal nicht auf einen Aufsatz, sondern wird durch einen umfassenden Kommentar ergänzt, der über die inhaltliche Kritik hinaus die Vorzüge des offenen Zugangs zu wissenschaftlichem Wissen (open access) hervorhebt. Bei der zur Debatte stehenden Publikation handelt es sich um einen Forschungsbericht zu einem Mind-to-mind-Interaction-Experiment einer Forschergruppe um den italienischen Psychologen Patrizio Tressoldi, die signifikante Korrelationen zwischen den EEGs von Versuchspersonenpaaren feststellen konnten. Die einzelnen Partner waren räumlich etwa 190 Kilometer voneinander getrennt, was jegliche sensorische Verbindung zwischen ihnen ausschloss. Die Studie wurde auf dem Open Science-Veröffentlichungsportal F1000Research publiziert und hat aufgrund der lobenswerten Tatsache, dass Tressoldi et al. alle relevanten Protokolle und Daten bereitstellten, gleich zu einer Reanalyse geführt.
- Gerhard Mayer
Während der Ferienzeit findet man eher Muße, einen etwas längeren Artikel wie die neue Studie des Monats zu lesen. Die Länge des Textes ist insofern gerechtfertigt, als sie den beträchtlichen Aufwand des Projekts widerspiegelt, den der Autor im Rahmen seiner Untersuchung betrieb. Der Biologe Michael Nahm, Mitglied der Gesellschaft für Anomalistik e.V., begleitete und untersuchte während eines Zeitraums von viereinhalb Jahren einen deutschen mediumistischen Zirkel als teilnehmender Beobachter in insgesamt 21 Sitzungen. Es handelt sich um den im Jahr 2005 von Kai Mügge gegründeten Felix-Zirkel, auch Felix Experimental Group (FEG) genannt. Diese Gruppe hat sich inzwischen mit ihren spiritistischen Sitzungen und den dabei regelmäßig stattfindenden angeblich paranormalen Phänomenen international einen Namen gemacht.
Weiterlesen: Entwicklung und Phänomene eines deutschen mediumistischen Zirkels
- Gerhard Mayer
Weiterlesen: Libet-Experiment und (un-)freier Wille – eine Fehlinterpretation
- Gerhard Mayer
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde der Bereich des Okkultismus und der Esoterik zunehmend mehr zu einem respektablen Forschungsgebiet der Geschichtswissenschaften. Dies nicht etwa, weil die 'normalen' Themen ausgegangen wären und man sich deshalb auf die bislang marginal gebliebenen Bereiche stürzen würde - nein, es stellte sich zunehmend heraus, wie verzerrt der auf die Aufklärung fixierte Blick den historischen Ablauf und die Bedingtheiten der Wissenschaftsgeschichte abbildete. Inzwischen gibt es zahlreiche wertvolle Publikationen zu diesem Thema. Die heutige Studie des Monats stammt von einem der Pioniere der modernen akademischen Esoterikforschung, Wouter Hanegraaff, der die Bezeichnung "Okkulte Wissenschaften" einer kritischen Prüfung unterzieht und deren Bedeutungswandel in seinem historischen Verlauf nachzeichnet.
- Gerhard Mayer
In der Zeitschrift "Frontiers in Human Neuroscience" ist rezent ein Artikel zu Psi-Experimenten erschienen, die neben dem Versuch des Nachweises der Psi-Hypothese auch überprüfen wollten, ob neuronale Korrelate zu Psi-Prozessen in der Gehirnaktivität mittels bildgebender Verfahren nachgewiesen werden können. Obwohl fünf der sechs mit einer solchen Methodik durchgeführten Experimente signifikante, die Psi-Hypothese stützende Ergebnisse lieferten, ist deren Gesamtbewertung aufgrund methodischer Schwächen schwierig, wie die drei Autoren David Acunzo, Renaud Evrard (GfA-Mitglied!) und Thomas Rabeyron feststellen.
Weiterlesen: Methodische Probleme bei Psi-Experimenten mit bildgebenden Verfahren
- Mitgliederversammlung der GfA am 22.3.2014 in Heidelberg
- Erinnerungen an Zukünftiges oder Versuchsleitereffekt?
- Ganzfeld-Experimente – Eine Reanalyse der Befunde eines erfolgreichen Ansatzes der experimentellen Parapsychologie
- Ganzfeld-Experimente – Eine Reanalyse der Befunde eines erfolgreichen Ansatzes der experimentellen Parapsychologie